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Literatur aus der Wirklichkeit? Was ist das?


Mein ganz persönliches Statement
Anlass :
Ein Verleger und Autor veröffentlicht Texte von mir. Das freut mich sehr, habe ich doch wenig Gelegenheiten. Wir haben einen kurzen virtuellen Eindruck voneinander. Ich schätze seine Professionalität, seine Integrität und Offenheit mir als Autorin gegenüber und, nicht zuletzt, seine eigenen Gedichte, in denen ich dichterische, wie auch lebenskluge „Bilder“ seiner Wirklichkeit entdecke.
Er schreibt mir :
Es gibt hinsichtlich Sujet, Themen, Wortwahl und Duktus keinerlei Vorgaben; es muss eben "nur" Literatur aus der Wirklichkeit sein, die über Sprache ihre eigene Wirklichkeit manifestiert (Homogenität / Isotopie).

Ich beginne mit einer short story von mir, damit Leser/innen meinen Bewußtseinszustand zum
Thema „ Wirklichkeit in der Literatur“ leicht erkennen können :

Friederike
Zufrieden sitze ich in meinem Sessel am Fenster und schaue hinaus. Es ist Ende November und in meiner Wohnung knistert es warm und still. Gedanken fliegen vorbei und verfangen sich ohne Bedeutung in den Geschenken der turbulenten Geburtstagsfeier von gestern abend. Ich bin allein,heute bin ich allein.
Ein kleines Kitzeln lockt mich. Ohne Scheu beschnuppert Friederike meinen Handrücken und beginnt sich mit zärtlich entschlossener Gründlichkeit zu putzen. Die Hinterbeinchen tanzen um die durchsichtigen, fein geäderten Flügel, heben sie sorgsam an, wischen den Staub von unten, um dann von oben wieder alles glatt und korrekt an den richtigen Platz zu streichen. Manchmal bin ich doch wirklich ein wenig besorgt, sie könnte sich bei dieser Kür verletzen.
Friederike ist eine gemeine Stubenfliege und meine Lebensabschnittsgefährtin.
Eine Frage verleiht mir gerade einen unerhört leidenschaftlichen Schwung. Hat dieses Wesen doch einen fast ungehinderten Zugang zu den geheimsten Winkeln meines Körpers und erotische Neugier fällt eben nur sehr selten auf meine gelebte Haut.
Können Fliegen lieben?
Ich werde es nicht googeln.

Ist das wirklich?

Ja, es ist meine Wirklichkeit. Die Sensationen meines Lebens sind der Erkenntnis gewichen,
dass alles vorbeigeht, auch das Leben. So ist diese kleine Episode mit Friederike von einer tiefen, lebendigen Freude getragen und von einer sinnlichen, auch erotischen Wirklichkeit, die meines Erachtens über die Realitäten der menschlichen Qualen und Räusche hinausgeht. Ich bin sicher, Anais Nin hätte ihre Freude daran gehabt.

Viele Menschen, die heute mit Literatur beschäftigt sind, haben sich dem Kommerz unterworfen.
Ich verstehe das gut, beißen, biegen und brechen des Lebens sind davon abhängig.

Wir finden Antworten über die sog. Wirklichkeit in klugen statements im Studium der Philosophie, der Psychologie, der Literatur und fast aller Wissenschaften.
Aber woher wollen wir wissen, ob der „Penner“ dort direkt vor uns nicht ein Buddha, ein Jesus oder Mohammed ist? Scheiß esoterisches Gequatsche ?! Wer weiß das schon, die Dichter, die Verleger, die Herausgeber? Wir bewegen uns alle auf dünnem Eis.

Anhang :

Hilft das weiter zur „Erkenntnis“ ob Fliegen lieben können?

Dialog-Erkenntnistheorie Nr. 22 : Besitzen Fliegen eine Erkenntnistheorie?
Verfasst: 3.2.2010/ A-L-K-Blsat/ Lexikon: Erkenntnistheorie, Biologie

Der folgende Dialog orientiert sich an einer Diskussion mit dem User 'Christian', im 'DER Philosophie Blog':

Christian: Ich glaube nicht, dass Insekten eine Erkenntnistheorie besitzen, sondern einfach nur Erkenntnis.
Kein Insekt der Welt wird tagsüber an der Zimmerdecke sitzen und sich fragen warum es durch seine Facettenaugen sieht...

Nikolaus: Stimmt, Insekten besitzen keine derart fortschrittlichen intellektuellen Fähigkeiten, sodass sie dazu in der Lage wären ihre eigene Existenz, und die Art und Weise ihres Erkennens, zu hinterfragen.
ABER: Die Tatsache, dass Insekten nicht über derartige intellektuellen Fähigkeiten verfügen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass ihr Erkennen nicht auch von einer Erkenntnistheorie gesteuert wird.

Wir Menschen, erschaffen uns mitunter unsere eigenen Erkenntnistheorien.
Wir definieren, was ein Beweis ist, kreieren Beweisermittlungsverfahren, usw usf. Doch die von uns Menschen künstlich geschaffenen Erkenntnistheorien, sind nicht die einzigen Erkenntnistheorien, die es gibt.

Die von uns Menschen künstlich erschaffenen und erfundenen Erkenntnistheorien, sind 'lediglich' die Spitze des Eisbergs!

Doch die Spitze, ist nur ein Teil des Eisberges!

Und ohne Basis, gibt es keine Spitze!
Und da jede künstliche erschaffene Erkenntnistheorie das Haben zumindest einer Erkenntnistheorie voraussetzt, um sie zu erstellen, wird ersichtlich, wenn man sich an den Anfang, die Grundlagen allen (eigenen) Erkennens rückbesinnt, warum, letztendlich, jede künstliche Erkenntnistheorie durch angeborene, biologische Erkenntnistheorien begründet wird.

Eine Fliege beispielsweise, ist ein wahrnehmendes Lebewesen.
Sie nimmt wahr, und erkennt.

Um jedoch erfolgreich wahrnehmen und erkennen zu können, bedarf die Fliege, naturgemäß, nicht nur einer 'Hardware' - wie zB ihrer Facettenaugen - sondern sie bedarf, darüber hinaus, AUCH einer entsprechenden 'Software', welche sie leitet, und sie wissen lässt, wohin ihr Weg sie führen und was, eventuell, fressbar sein könnte, und was nicht.

Unabhängig daher davon, um welches erkennende Lebewesen es sich handelt:

Jedes Erkennen, setzt sowohl das Vorhandensein einer 'Hardware' ALS AUCH einer 'Software' voraus!

'Wer sehen will, braucht mehr als Augen!'Literatur aus der Wirklichkeit?
Gerne denke ich an unsere ersten virtuellen Begegnungen, lieber Andreas, die von gegenseitiger Achtung geprägt waren. Deshalb ist es mir wichtig, Dir ausführlich zu antworten, ich hoffe, Du hast noch Interesse, es zu lesen :
Literatur aus der Wirklichkeit? Was ist das?
Mein ganz persönliches Statement
Anlass :
Ein Verleger und Autor veröffentlicht Texte von mir. Das freut mich sehr, habe ich doch wenig Gelegenheiten. Wir haben einen kurzen virtuellen Eindruck voneinander. Ich schätze seine Professionalität, seine Integrität und Offenheit mir als Autorin gegenüber und, nicht zuletzt, seine eigenen Gedichte, in denen ich dichterische, wie auch lebenskluge „Bilder“ seiner Wirklichkeit entdecke.
Er schreibt mir :
Es gibt hinsichtlich Sujet, Themen, Wortwahl und Duktus keinerlei Vorgaben; es muss eben "nur" Literatur aus der Wirklichkeit sein, die über Sprache ihre eigene Wirklichkeit manifestiert (Homogenität / Isotopie).

Es folgt nun meine ganz persönliche Auseinandersetzung mit "meiner Wirklichkeit", die ganz offensichtlich eine andere ist, als Deine. Muß ich als Autorin, die gerne bei Dir veröffentlicht hätte in so grundsätzlichen Fragen der Meinung meines Verlegers sein ? Nichts deutet im Zitat auf Dich hin. Und selbst wenn, hätte ich es nicht besser und klarer ausdrücken können, als Du selbst. Ich habe mich ausschließlich mit der Wirklichkeit in der Literatur beschäftigt und der Anlass war unser Kontakt. In keiner Weise bin ich wertend mit Deiner klugen, klaren Aussage umgegangen.
Wenn diese für Dich zu privat war, tut es mir leid. Ich werde das selbstverständlich umgehend ändern.

Was Du mit XXL gemeint hast, ist mir in diesem Zusammenhang nicht ganz klar. Es ist eine ganz andere Geschichte, die ich schon vor unserem Kennenlernen geschrieben habe. Ich habe sie etwa gleichzeitig veröffentlicht, weil ich sie in meinem brandneuen blog gepostet hatte, der mit facebook verlinkt ist. Wenn Du Dich als XXL Autor, Verleger....
angesprochen gefühlt hast, tut es mir leid, das war überhaupt nicht von mir beabsichtigt. Ich hatte Dich dort nicht eingeordnet. Sorry, vermutlich weiß ich zu wenig über Dich.
Was mich nun meinerseits irritiert, ist Deine Art, mich auf meine Fehler aufmerksam zu machen. Du hast mich auflaufen lassen, mich in Schranken gewiesen, die Du nach Deinen Phantasien heruntergelassen hast, mit mir gespielt, wie es wirklich eines großen Verlegers würdig ist.  Ich aber bin gewohnt, auf gleicher Augenhöhe zu kommunizieren.
Kurz : Irgendwie haben wir zwei uns, wohl Dank dieses Mediums sehr ungenau gesehen. Und doch möchte ich Dir in Zukunft klar in die Augen schauen können, sei es virtuell oder persönlich,( wer weiß?). Deshalb ist es mir wichtig zu betonen, dass ich Privates mit Geschäftlichem nicht vermischt habe. Ich sah eine Nachricht eines Verlegers, die zum Thema gehört nicht als privat an.
Ich würde mich freuen, wenn Du mir antwortest, wenn nicht, kann ich damit leben.
LIebe Grüße und schade
Hanna